Espresso zu bitter? – was tun?
Kaffee ist nicht gleich Kaffee
Es gibt unzählige Sorten von Kaffeebohnen, doch nur wenige eignen sich zur Kaffeeröstung und zur Herstellung des gleichnamigen Getränkes. Die dominierenden Sorten auf dem weltweiten Kaffeemarkt sind die Arabica-Bohne und die Robusta-Bohne. Der Unterschied zwischen den beiden Sorten liegt auch und gerade an den unterschiedlichen Bitterstufen beider Kaffees. Die Arabica-Bohne ist im Geschmack weicher und milder als ihr Pendant Robusta, der mit einer kräftigen und bisweilen auch bitteren Note ausgestattet ist. Die Robusta-Bohne wird aus diesem Grund gerne für einen kräftigen Espresso benutzt, zumal sie auch eine prachtvolle Crema garantiert.
» Mehr InformationenDie meisten Kaffeesorten im Handel sind Mischungen aus den beiden Sorten, sogenannte „Blends“. Um Bitterstoffe zu reduzieren, sollten Sie auf das Mischungsverhältnis zwischen Arabica und Robusta achten. Wer bitteren Geschmack vermeiden möchte, beschränke sich auf Arabica-Bohnen, die, im Gegensatz zur Robusta-Bohne, auch in reiner Form zu finden sind. Solche hundertprozentigen Sorten versprechen weniger Koffein und somit auch weniger Bitterstoffe.
Tipp: Bitterstoffe unterstützen viele körpereigene Prozesse und sind besser als ihr Ruf.
Bitterstoffen eilt ein zweifelhafter Ruf voraus. In der Natur oft ein Anzeichen für Gift, sind sie bei der Geschmacksentwicklung eines Espressos essentiell. Auf den Körper im Allgemeinen und den Stoffwechsel im Speziellen wirken sie sehr anregend. Bei der Blutbildung wirken sie unterstützend und verleihen dem Kreislauf frischen Schwung. Auch bei der Fettverbrennung leisten sie einen guten Job und können mitunter sogar beim Abnehmen gute Dienste leisten. Insofern sollten Sie einer Prise Bitterkeit nicht gänzlich abschwören. Die nächste Zuckersalve kommt schließlich bestimmt. Beim Mischungsverhältnis sollten Sie folgende Punkte beachten:
Kaffee-Sorte | Vorteile | Nachteile |
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Arabica |
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Robusta |
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Eine Investition, die sich lohnt.
Auch im Haushalt versuchen wir verständlicherweise die Kosten gering zu halten. Jedoch sollten Sie beim Kaffee nicht am falschen Ende sparen. In Masse produzierter Kaffee ist naturgemäß günstiger, jedoch neigt er auch häufiger zu bitterem Geschmack. In einem industriellen Groß-Betrieb wird nicht immer die gleiche Sorgfalt an den Tag gelegt, wie in der kleinen Familien-Rösterei. Oft kommt es beim Rösten zu einer geringfügigen, aber doch spürbaren Verbrennung der Kaffeebohne. Auch hier ist die Folge ein bitterer Beigeschmack. Geben Sie also ruhigen Gewissens ein paar Euro mehr aus, wenn Sie das vermeiden wollen. Denn gerade dieser finanzielle Mehraufwand garantiert eine verlässliche Qualitätskontrolle. Ihr Gaumen wird es Ihnen danken.
» Mehr InformationenEspresso kochen – ein kleines Meisterwerk
Auch die edelste Kaffeebohne erfordert ein gewisses Handwerk bei der Zubereitung. Oft schmeckt der Espresso nämlich ganz anders als beim Test im Espressoladen. Hier spielen die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle. Denn ein wohlschmeckender Espresso erfordert die ausgewogene Berücksichtigung wesentlicher Kniffe beim Zubereiten. In Bezug auf die Bitterstoffe gehören dazu in erster Linie die Menge des verwendeten Kaffees, der Mahlgrad der Mühle, die Durchlaufzeit in der Maschine und die Temperatur des Wassers. Aber auch die Wasserhärte kann eine Rolle spielen. Hier gilt es, die für Ihren Geschmack passende Kombination zu finden. Grundsätzlich lassen sich einige Formeln zur Orientierung formulieren.
» Mehr Informationen- Mehr Pulver = Mehr Koffein = Mehr Bitterstoffe.
- Zu feines Kaffeemehl bedeutet mehr Bitterstoffe.
- Läuft das Wasser zu langsam, lösen sich Bitterstoffe heraus.
- Ist das Wasser zu heiß, verbrennt der Kaffee und schmeckt bitter.
Es gibt also viele Gründe, warum der Espresso einen bitteren Geschmack entwickeln kann. Manche sind naturgegeben, manche lassen sich beeinflussen. Was für den Einen köstlich erscheint, kann für den Anderen eine Zumutung sein. Wichtig ist, sich bei der Zubereitung eines Espressos Zeit zu nehmen, auch wenn der Name suggeriert, dass alles ganz schnell ablaufen mag. Gut Ding will auch hier Weile haben.
Am Ende nur eine Frage der Sauberkeit?
Bei aller Umsicht, die bei der Zubereitung und der Auswahl der richtigen Bohne eine wichtige Rolle spielt, bleibt die Pflege des Werkzeugs erste Voraussetzung für einen wohlschmeckenden Espresso. Vor allem im Siebträger der Maschine, sowie im Sieb eines Espressokochers finden sich Ablagerungen, die den puren Kaffeegeschmack trüben. In der Wahrnehmung scheint der Kaffee dann bitter zu schmecken. Bei diesen Ablagerungen handelt es sich um Öle und Fette aus dem Kaffee selbst und um Reste von Kalk und Chlor aus dem Wasser. Ohne eine regelmäßige Reinigung beeinflusst das auch den Geschmack des Espressos. Anders als beim Tee, wo Kenner die Ablagerungen in der Kanne oftmals als Geschmacksveredlung kultivieren, sorgen Ablagerungen in der Espressomaschine für unangenehme Bitterkeit.
» Mehr InformationenTipp: Nehmen Sie sich also dann und wann die Zeit für eine ausgiebige Reinigung ihrer Espressomaschine. Fettlöse-Tabs aus dem Fachhandel helfen Ihnen dabei ausgezeichnet. In Wasser aufgelöst, beseitigen sie die unerwünschten Beeinflussungen zuverlässig. Auch ein Entkalken der Maschine kann durchaus hilfreich sein.
Viele Weg führen nach Rom
Dieser Ratgeber möge Ihnen eine erste Orientierungshilfe sein, am Ende aber ist es an Ihnen, den richtigen Weg zu wählen. Testen Sie sich und ihren Geschmack. Verändern Sie dann und wann eine Nuance bei der Zubereitung und nähern sich ihrem Ziel langsam an: Ein perfekter Espresso.
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